Verbunden im Gebet – Gott bei mir –
Gründonnerstag 09. April 2020
Feiern Sie mit uns eine Andacht
zu Hause – zum Beispiel am Küchentisch.
Wir lesen dieselben Texte,
singen oder summen die gleichen Lieder
und beten miteinander
an verschiedenen Orten.
Jesus Christus spricht: Wo zwei oder drei
in meinem Namen versammelt sind,
da bin ich mitten unter ihnen.
So sind wir verbunden.
Mit Jesus und untereinander.
Auch, wenn wir uns nicht sehen.
Heute ist Gründonnerstag.
Sonst feiern wir in der Maria-Magdalena-Kirche ein Tischabendmahl mit Abendessen. Ich erinnere mich noch gut an das letzte Jahr. Da ließ ich während des Essens meine Blicke schweifen, sah auf die, die da zusammen aßen und tranken. Es waren noch ein paar Plätze frei.
Ich dachte an die Menschen, die fehlten an diesem Abend,
deren Plätze leer bleiben, in der Kirche, in ihren Familien.
Und ich spürte neben dem Schmerz auch eine tiefe Verbundenheit
mit denen, die in unserer Mitte fehlen.
Über alle Grenzen hinweg.
So wird es auch heute sein.
Vielleicht feiern Sie, feiert Ihr ein Abendmahl zu Hause.
Esst Brot und trinkt Wein,
spürt die Gemeinschaft
mit Jesus,
der sich hingibt
für uns und die ganze Welt.
Tut das zu seinem Gedächtnis.
Er verspricht: Ich bin bei Euch alle Tage bis an der Welt Ende.
In ihm sind wir verbunden.
Der Tisch ist gedeckt mit Abendbrot und Speisen.
Für die Feier des Abendmahls gibt es ein Stück Brot und ein Glas Saft oder Wein. Wenn Ihr singen wollt, dann könnt Ihr immer wieder singen
Lieder zwischen Himmel und Erde, Nr.99
https://www.youtube.com/watch?v=kBmgOnQM3Ws
Eröffnung
Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Beten
Gott, da bin ich.
Zuhause.
Ich bete zu dir an diesem Abend.
Ich bin verbunden mit dir
und vielen anderen.
Du lässt uns nicht allein.
Gott ich bitte dich:
Komm du zu uns,
komm du zu mir
in mein Haus
in mein Herz
du bist willkommen. Amen.
Zur Erinnerung an das Abendmahl, das Jesus eingesetzt hat, liest eine/r aus der Bibel aus dem Evangelium nach Matthäus, im 26. Kapitel: (Übersetzung Basis Bibel)
17 Es war der erste Tag vom Fest der Ungesäuerten Brote.
Da kamen die Jünger zu Jesus und fragten:
»Wo sollen wir das Passamahl für dich vorbereiten?«
18 Jesus antwortete: »Geht in die Stadt zu dem und dem Mann –
richtet ihm aus: ›Der Lehrer lässt dir sagen:
Die Zeit, die Gott für mich bestimmt hat, ist da. Ich will bei dir das Passamahl feiern zusammen mit meinen Jüngern.‹«
19 Die Jünger machten alles so, wie Jesus ihnen aufgetragen hatte.
Und sie bereiteten das Passamahl vor. 20 Als es Abend geworden war,
ließ sich Jesus mit den zwölf Jüngern zum Essen nieder.
[…]
26 Beim Essen nahm Jesus ein Brot. Er lobte Gott und dankte ihm dafür. Dann brach er das Brot in Stücke und gab es seinen Jüngern.
Er sagte: »Nehmt und esst! Das ist mein Leib.«
27 Dann nahm er (Jesus) den Becher. Er sprach das Dankgebet
und gab ihn seinen Jüngern. Er sagte: »Trinkt alle daraus!
28 Das ist mein Blut.
Es steht für den Bund, den Gott mit den Menschen schließt.
Mein Blut wird für die vielen vergossen werden zur Vergebung ihrer Schuld. 29 Das sage ich euch: Ich werde von jetzt ab keinen Wein mehr trinken.
Erst an dem Tag werde ich mit euch neu davon trinken,
wenn mein Vater sein Reich vollendet hat.«
Und am Ende heißt es noch: 30 Jesus und seine Jünger sangen die Dankpsalmen. Dann gingen sie hinaus zum Ölberg.
Eine/r leitet nun zur Handlung das Abendmahl ein.
In Erinnerung an diesen Abend und an Jesu Worte feiern wir hier am Tisch miteinander das Abendmahl. Die Kirchen sind geschlossen. Aber unsere Herzen bleiben geöffnet. Weit geöffnet. Sie schließen alle mit ein, die uns lieb und wert sind.
Eine/r nimmt an dieser Stelle das Brot, das bereitsteht und spricht:
In der Nacht, als Jesus verraten wurde und mit seinen Jüngern zu Tische saß, nahm er das Brot, dankte und brach es, gab’s seinen Jüngern und sprach: Nehmet hin und esset, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird.
- Mit mehreren geben wir das Brot dann von einem zum andern weiter.
Jede/r nimmt sich ein Stück und isst es.
Danach nimmt eine/r auch ihr/sein Glas Saft oder Wein, das bereitsteht und spricht:
Ebenso nahm Jesus auch den Kelch, dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus. Das ist mein Blut des neuen Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Solches tut zu meinem Gedächtnis.
- Jede/r nimmt sein Glas und trinkt.
Auch in dieser Tischgemeinschaft kann jetzt beim Essen des Abendbrots noch weiter gesungen werden, ein Psalm gebetet oder sich einfach Schönes erzählt werden..
Nach eigenem Ermessen lädt jemand schließlich zum gemeinsamen Gebet ein:
Unser Abendgebet steige auf zu dir, Herr, und es neige sich zu uns herab dein Erbarmen.
Dein ist der Tag und dein ist die Nacht.
Bleibe bei uns, Herr, mit deiner Gnade und Güte,
mit deinem heiligen Wort und Sakrament,
mit deinem Trost und Segen.
Bleibe bei uns, wenn Trübsal und Angst über uns kommen, die Nacht des Zweifels und der Anfechtung. Bleibe bei uns und allen deinen Kindern.
Mit ihnen in Gedanken und im Glauben verbunden beten wir:
Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Und am Ende liest eine/r oder lesen alle gemeinsam Luthers
Abendsegen:
Ich danke dir, mein himmlischer Vater,
durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn,
dass du mich diesen Tag gnädiglich behütet hast, und bitte dich,
du wollest mir vergeben alle meine Sünde, wo ich Unrecht getan habe, und mich diese Nacht auch gnädiglich behüten.
Denn ich befehle mich, meinen Leib und Seele und alles in deine Hände.
Dein heiliger Engel sei mit mir, dass der böse Feind keine Macht an mir finde. Das walte Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist! Amen.