Sonntagsandacht zu Palmsonntag

Verbunden im Gebet – Gott bei mir

Sonntagsandacht Zuhause

für den 05. April 2020 (Palmsonntag)

 

Feiern Sie mit uns eine Andacht

zu Hause – zum Beispiel am Küchentisch.

Wir lesen dieselben Texte,

singen oder summen die gleichen Lieder

und beten miteinander

an verschiedenen Orten.

Jesus Christus spricht:

Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind,

 da bin ich mitten unter ihnen.

So sind wir verbunden.

Mit Jesus und untereinander.

Auch, wenn wir uns nicht sehen.

 

Wir feiern Palmsonntag und lesen die Geschichte von Jesu Einzug in Jerusalem.

In der Maria-Magdalena-Kirche legen wir immer wieder am Palmsonntag

den Weg Jesu mit Tüchern, Steinen, Kerzen, Blumen, Blättern usw.

Wie wäre es, wenn wir das alle bei uns Zuhause tun,

 mit dem, was wir in der Wohnung, im Garten, im Wald so finden.

Ich freue mich sehr über Fotos per Mail oder WhatsApp, die wir dann

(wenn gewünscht) auch veröffentlichen – als Zeichen der Verbundenheit.

 

Die Sonntagsandacht für Zuhause der Evangelischen Kirchengemeinde Swisttal

wird auf der Homepage der Gemeinde www.ev-kirche-swisttal.de veröffentlicht.

Wir versenden Sie per Mail und werfen Sie auch gern in Ihren Briefkasten.

Sie können sie auch gern weiterleiten oder ausgedruckt weitergeben.

Bitte melden Sie sich,

wenn Sie in den Mailverteiler aufgenommen werden möchten, bei Pfarrerin Claudia Müller-Bück.

Mail: claudia.mueller-bueck@ekir.de  – Telefon: 02254 8070139

Oder im Gemeindebüro

Mail: swisttal@ekir.de – Telefon: 02254 1717

Gern nehmen wir auch Ihre persönlichen Gebetsanliegen auf.

 

Andacht am Palmsonntag, 5. April 2020 (Pfarrerin Claudia Müller-Bück)

 

Vorbereitung

Vielleicht zünden Sie eine Kerze an. Die Glocken der Maria-Magdalena-Kirche und der Versöhnungskirche haben um 10 Uhr geläutet – als Zeichen für Gottes Anwesenheit in dieser Welt. Sie sind/ Ihr seid eingeladen am Küchentisch oder im Wohnzimmer Andacht zu halten – im Wissen, viele tun das in Swisttal, Metternich und darüber hinaus. Wir sind miteinander und mit Gott verbunden.

 

Eröffnung und Psalm

Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

 

Rette mich, Gott!

Denn das Wasser steht mir bis zum Hals.

Ich bin versunken und finde keinen festen Grund.

Erschöpft bin ich von meinem Schreien. Meine Kehle ist davon schon heiser.

Meine Augen sind ganz müde geworden, als ich Ausschau hielt nach meinem Gott.

Ich aber schicke mein Gebet zu dir, HERR, zu der Zeit, die dir gefällt:

Antworte mir, Gott, in deiner großen Güte! Zeig mir deine Treue und rette mich!

Antworte mir, HERR! So wohltuend ist deine Güte!

Wende dich zu mir! So groß ist dein Mitleid!

Verbirg nicht dein Angesicht vor deinem Knecht! (Aus Psalm 69)

 

Beten – Singen – Hören

 

Gott, da bin ich.

Zuhause.

Ich bete zu dir an diesem Palmsonntag.

Ich bin verbunden mit dir

und vielen anderen.

Du lässt uns nicht allein.

 

Gott ich bitte dich:

Komm du zu uns,

komm du zu mir

in mein Haus

in mein Herz

du bist willkommen.

Amen.

 

Singen/ Lesen / Hören – Evangelisches Gesangbuch Nr. 11, 1 (Wie soll ich dich empfangen)

Lesen/ Legen/ Sehen

Jesus zieht in Jerusalem ein (Matthäus 21 – Basisbibel)

Wer mag, legt beim Lesen den Weg Jesu mit dem gesammelten Material

(siehe oben) aus. Vielleicht kann dieser Weg ja in der Karwoche und an Ostern

ja so liegen bleiben und ergänzt werden, wie ein kleines, eigenes Ostergärtchen zu Hause.

1 Kurz vor Jerusalem kamen Jesus und seine Jünger nach Betfage am Ölberg.

Da schickte Jesus zwei seiner Jünger voraus 2 und sagte zu ihnen:

»Geht in das Dorf, das vor euch liegt.

Dort findet ihr gleich eine Eselin angebunden zusammen mit ihrem Jungen.

Bindet sie los und bringt sie mir. 3 Und wenn euch jemand fragt: ›Was soll das?‹,

dann sagt: ›Der Herr braucht sie.‹ Und er wird sie euch sofort geben.«

4 So ging in Erfüllung, was Gott durch den Propheten gesagt hat:

5 »Sagt zu der Tochter Zion: ›Sieh doch: Dein König kommt zu dir!

Von Herzen freundlich ist er.  Er reitet auf einem Esel, einem jungen Esel – dem Sohn eines Lasttiers.‹«  6 Die Jünger gingen los und machten alles genau so,

wie Jesus es ihnen aufgetragen hatte.

7 Sie brachten die Eselin und ihr Junges herbei und legten ihre Mäntel auf seinen Rücken. Und Jesus setzte sich darauf.

8 Und die große Volksmenge breitete ihre Mäntel als Teppich auf der Straße aus.

Andere brachen Zweige von den Bäumen ab und legten sie ebenfalls auf die Straße.

9 Die Volksmenge, die vor Jesus herging und die nach ihm kam, rief immer wieder:

»Hosanna dem Sohn Davids! Stimmt ein in unser Loblied auf den,

der im Namen des Herrn kommt! Hosanna in himmlischer Höhe!«

10 So zog Jesus in Jerusalem ein. Die ganze Stadt geriet in Aufregung.

Die Leute fragten sich: »Wer ist er nur?«

11 Die Volksmenge sagte:  »Das ist Jesus, der Prophet aus Nazaret in Galiläa.«

 

Einzug in Jerusalem – Palmsonntag 2018 Maria-Magdalena-Kirche

 

Singen/ Lesen / Hören – Evangelisches Gesangbuch Nr. 11, 2.3.6 (Wie soll ich dich empfangen)

 

https://www.youtube.com/watch?v=JnnTyZ8YTmc

 

Verkündigungsimpuls

1

Alles ist anders jetzt. Vielleicht legst du heute deine Kleider auf den Boden.

Von der Wohnungstür bis zu dem Ort, an dem du betest: den Kimono mit den Blumen, ein Shirt mit Pailletten, deine liebste Jogginghose, den rosa Hoodie,

die Bluse aus Leinen.

Schaust zur geschlossenen Tür und hoffst, dass er kommt:

Der auf dem Esel. Der durch Wände gehen kann. Und heil machen.

2

Alles ist anders jetzt.

Und als er in Betanien war im Hause Simons des Aussätzigen und saß zu Tisch,

da kam eine Frau, die hatte ein Alabastergefäß mit unverfälschtem,

kostbarem Nardenöl, und sie zerbrach das Gefäß und goss das Öl auf sein Haupt.

Da wurden einige unwillig und sprachen untereinander: Was soll diese Vergeudung

des Salböls?

Man hätte dieses Öl für mehr als dreihundert Silbergroschen verkaufen können und

das Geld den Armen geben. Und sie fuhren sie an.

Jesus aber sprach: Lasst sie! Was bekümmert ihr sie?

Sie hat ein gutes Werk an mir getan.

Denn ihr habt allezeit Arme bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ihnen Gutes tun;

mich aber habt ihr nicht allezeit.

Sie hat getan, was sie konnte; sie hat meinen Leib im Voraus gesalbt zu meinem

Begräbnis. Wahrlich, ich sage euch: Wo das Evangelium gepredigt wird in der ganzen Welt, da wird man auch das sagen zu ihrem Gedächtnis, was sie getan hat.

(Markus 14,3-9)

3

Alles ist anders jetzt.

Du weißt nicht, was kommt. Jeder Tag ist anders. Auch dieser.

Der auf dem Esel saß, sitzt nun am Tisch.

Ist bis zu dir gegangen über Leinen und

Blumenstoff und Pailletten – durch Wörter, Zeiten, Wände. Wird sterben.

Wird leben.

Alles ist anders, aber eins ist gleich:

Dass es Schönheit gibt und Würde. Auch jetzt.

Es gibt ein großes unsichtbares Wir und Nardenöl und Alabaster.

Klaviermusik, live gestreamt.

Kleine Gedichte über Kamille.

Weil Sonntag ist: die Haare geflochten und die Lippen geschminkt.

Alles ist anders, aber eins ist gleich im Haus damals und in unseren Häusern und

Seelen jetzt:

Dass Gott seltsamerweise am liebsten nah beim Schmerz sitzt. Dort, wo alles

brüchig ist. Sandig und Rau. Aussätzig wie Simon. Fremd wie die Frau ohne Namen.

Da zeigt er sich.

Wir habens uns nicht ausgesucht, jetzt so zu leben. Und wir wissen nicht den

nächsten Tag.

4

Aber wo das Evangelium gepredigt werden wird in der ganzen Welt, da wird man

auch erzählen von dieser Zeit jetzt. Von unserer Angst. Aber mehr noch von unserer

Liebe. So viel Wert wie 300 Silbergroschen. Wie 3000.

Von all den guten Werken, an uns getan in diesen Wochen.

Man wird erzählen von Jesus an unseren Tischen.

Von Gott ganz nah bei unserm Schmerz.

Amen.

 

(Birgit Mattausch und Elisabeth Rabe-Winnen, Herausgeber Michaeliskloster Hildesheim)

 

Beten

Ewiger Gott,

du bist uns nah in unserem Schmerz

du bist uns nah in unserer Freude

du bist uns nah in unserer Hoffnung.

 

So legen wir / so lege ich in deine Hand was uns / was mich jetzt bewegt:

 

Die Momente der vergangenen Woche, die besonders schwer waren.

Gefühle von Einsamkeit, Überforderung und Hilflosigkeit.

Sehnsucht nach Nähe, nach Gesprächen von Angesicht zu Angesicht.

 

Aber auch meinen Dank will ich dir sagen, Gott:

Danke für das Licht und die Sonne, die diese Tage hell macht.

Danke für das Singen der Vögel, wenn ich selbst stumm bleibe.

Danke für ein Lied, das in meinen Sinn kommt und mich tröstet.

Danke für Menschen, die für mich da sind, sichtbar und unsichtbar.

Danke, dass du mich nicht allein lässt.

 

Gott, vor dir denke ich an die, die deine Hilfe und Kraft so nötig haben:

Alle, die Menschen pflegen und behandeln,

die Kinder und Erwachsene betreuen,

die für Sicherheit sorgen

die uns versorgen mit dem, was wir zum Leben brauchen.

Verantwortliche, die Entscheidungen treffen müssen.

Kranke und Sterbende, Trauernde und Verzweifelte.

 

In der Stille sage ich dir, an wen ich jetzt besonders denke ….

 

Gott, stehe ihnen bei. Leite und begleite sie und mich.

Dein Sohn, Jesus Christus hat unser Leben und Leiden geteilt.

Mit ihm gehe ich in diese Karwoche. Traurig und voller Zuversicht.

Bewahre mich und deine ganze Welt.

 

Vater unser im Himmel

geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme,

Dein Wille geschehe,

wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

 

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

 

Singen

 

Lieder zwischen Himmel und Erde, Nr. 99 (Meine Hoffnung und meine Freude)

 

https://www.youtube.com/watch?v=kBmgOnQM3Ws

 

Bitte um Gottes Segen

Gott, segne und behüte uns.

Lass dein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig.

Gott, erhebe dein Angesicht auf uns und schenke uns und aller Welt Frieden.

Amen.